Ich bin Neyla –

Chaoskatze mit Herz und Hunger

Ach ja: Hermine, die Kabinenkatze, wohnt übrigens bei meiner Mensch-Oma. Auch eine schöne Geschichte – aber das ist eine andere Episode in der Samtpfoten-Saga.

Carla ist manchmal noch vorsichtig – man weiß ja nie, was ich als Nächstes vorhabe. Aber eigentlich mögen mich alle. Sogar beim Essen wird wieder mehr geklaut – äh, geteilt – seit ich da bin. Ich bring Stimmung ins Haus, sag ich mal. Wenn ich meine „fünf Minuten“ hab, steht hier kein Kissen mehr gerade. Und das lieben sie an mir.

Und heute? Heute bin ich hier.

Mit zwei Mitbewohnern – Samu und Carla – beide etwas gesetzter, aber sehr nett. Okay, den Samu hab ich am Anfang direkt mal mit der Pfote eingenordet. Ich muss ja wissen, wer das Sagen hat. Ich kämpfe gern (sportlich natürlich), häng mich manchmal verkehrt herum auf Samus Rücken (mein Po in seinem Gesicht – Klassiker), schau Tierfilme, vergrabe mich unter Bettdecken, klaue Brot aus Schränken und organisiere Leckerlis für alle. Ich bin sozusagen das lebende Entertainment-Paket.

Damals war ich ein junger Straßenfeger von vier Monaten und wohnte unter freiem Himmel auf Djerba. Dann kam Sami – ein Tierschützer, der normalerweise in Frankreich rumhängt – zu Besuch bei seiner Mama, sah mich auf der Straße herumtigern und dachte sich wohl: „Die Kleine ist was Besonderes.“ (Volltreffer!) Er brachte mich zu Angelika, die sofort merkte, dass ich kein Durchschnittsfellchen bin. Ja, schwarz, okay. Aber guckt mal genau hin – ich hab rotbraune Streifen, die funkeln wie Herbstlaub im Gegenlicht. Und meine Frisur? Immer ein bisschen zerzaust. So ein bisschen: „Gerade aus der Steckdose gekommen“. Ist mein Markenzeichen.

Der große Tag: Ausreise nach Deutschland! Ich im Frachtraum, meine Mitkatze Hermine ganz snob-like in der Kabine. Tja, und was macht die Airline? Die vergisst mich! Als mein Mensch in Frankfurt landete, war ich – überraschung – nicht da. Keiner wusste, wo ich war. Die meinten ernsthaft: „Da ist keine Katze.“ Und ich so: Hallo?! Ich bin hier hinten und will bitte auschecken! Erst kurz bevor der Flieger wieder zurück nach Djerba ging, haben sie mich aus dem Frachtraum gefischt. Es war eiskalt da unten, und ich glaub, die Heizung war aus. Ich sag’s mal freundlich: Nicht meine beste Reiseerfahrung.

Danach wurde ich krank. Richtig krank. Fieber, Schnupfen, Husten, keine Stimme (für mich eine Katastrophe!), Nebenhöhlen dicht. Mein Mensch hat alles gegeben: Tierarzt-Marathon, fünf verschiedene Antibiotika, Inhalieren wie ein Profi, Kuscheleinheiten nonstop. Drei Monate lang hab ich mich durchgekämpft – und ich hab nie aufgegeben. Ich hab trotzdem gespielt, gefressen, geschnurrt. Die Menschen sagen, ich hab einen starken Lebenswillen. Ich nenn’s: Katzenpower..

Angelika meinte, ich sei ein kleiner Kasper. Immer in Bewegung, immer hungrig, und immer am Schnattern. Ehrlich, ich hab viel zu sagen – ich rede im Wachen, im Schlafen, beim Spielen, beim Fressen… Apropos Fressen: Ich esse ALLES. Chips, Tortellini, Nüsse, Brot, Leberwurst. Wenn es essbar aussieht (oder nicht), probier ich’s. Ich glaub, ich hab früher oft hungern müssen – da bleibt einem nix anderes übrig, als Mülltonnen-Gourmet zu werden. Heute nennt man das „Foodie“.

Carla Samu Ich!

Hermine

Ich Carla

Schnurrflix mit Samu

Er guckt, ich kommentier. Ich bin quasi die bessere Tonspur!

Die Leine? Die ist doch nicht für mich - ich führ hier das Personal aus. Irgendwer muss die Zweibeiner ja im Griff behalten!

Also gut, ich erzähl’s euch. Ich bin Neyla. Ja, die mit dem Stromschlag-Look und der großen Klappe. Vor gut einem Jahr hab ich meine Menschen adoptiert – na gut, offiziell lief das über Angelika von der Samtpfotenhilfe Djerba, aber eigentlich hab ich das Ganze geregelt!

So, jetzt kennt ihr meine Geschichte.

Ich bin Neyla – der Kasper auf vier Pfoten.

Und ich hab das Herz meiner Menschen (und den Inhalt ihrer Brotdosen) im Sturm erobert!

...brrr war das kalt und dunkel!